Namaste! Wo kommst du her? Wie lange bleibst du? Diese Sätze höre ich seit meiner Ankunft in Neu Delhi im Minutentakt. Sobald ich auf die Straße gehe, fängt es an. Zwischendurch immer noch die Zurufe, was ich doch alles kaufen könnte. Dazu muss ich Rikschas, Motorrädern und Kühen ausweichen. Der ganz normale Wahnsinn in Indien hat mich zunächst einmal geschockt.
Zugegeben habe ich mir für das erste Mal in Indien auch keine leichte Gegend ausgesucht. Ich habe mir ein Zimmer in der Main Bazar Road, im Stadtteil Paharganj gemietet, weil es dort viele Hostels, Low Budget Hotels und Restaurants gibt. Gesucht und gebucht habe ich meine Unterkünfte immer über booking.com, da man hier in jeder Preisklasse etwas finden kann. Aber in der Main Bazar Road gibt es noch soviel mehr als günstige Unterkünfte: kaputte Straßen, stinkende Gassen und leider auch sehr viel Armut. Gleichzeitig sieht man aber auch viele Shops, die günstige Kleidung und Accessoires verkaufen, bunte Gewürze und dann steigt auf einmal wieder der Geruch von köstlichem Essen in die Nase. Hier merkt man sofort, dass Indien ein Land der Extreme ist. Nach meinem Aufenthalt in Saigon hatte ich eigentlich gedacht, dass mich nichts mehr so schnell aus der Bahn werfen kann, aber Indien ist einfach anders.
Die erste Rikscha-Fahrt in Indien
Nachdem ich mich vom ersten Schock erholt habe, beschloss ich etwas Sightseeing zu machen. Selbstverständlich wurde der Preis vorher, mit dem Rikscha-Fahrer ausgehandelt. Ich rate jedem Reisenden immer gut mit den Preisen aufzupassen. Oft ist es so, dass dich der Fahrer zwischendurch noch in eine Art Shopping-Center fahren will. Dort wird dann versucht, dir teure Teppiche und Kleidung zu verkaufen. Die Situation ist manchmal sehr unangenehm, vor allem wenn man nichts kaufen möchte. Trotzdem solltest du dich nicht um den Finger wickeln lassen und einfach sagen, dass man nichts haben will. Ansonsten kann die Reise sehr teuer werden.
Meine erste Fahrt raus aus der Main Bazar Road ging zum India Gate. Meiner Meinung nach ein absolutes Muss, wenn man in Delhi ist. Es ist ein Monument, welches an die gefallenen Soldaten aus dem Ersten Weltkrieg erinnern soll. Ein beeindruckendes Bauwerk. Nicht weit davon entfernt steht das Parlamentsgebäude, das auch einen Besuch wert ist.
Zwei Oasen in der Großstadt
Das Museum Gandhi Smriti befindet sich ebenfalls in Neu Delhi. Hier hat Mahatma Ghandi die letzten Tage seines Lebens verbracht. Wenn du mit dem Museum fertig bist, kannst du dir den Garten ansehen, den ich als sehr friedlich und entspannend empfand.
Eine weitere wunderschöne grüne Oase ist der Lodhi Garden. Dies ist eine 360 m² große Parkanlage, in der es verschiedene Vogelarten, Pflanzen und Bäume zu bewundern gibt. Der Park ist eine echte Erholung von dem Trubel in Neu-Delhi und du kannst dich hier problemlos für mehrere Stunden aufhalten. Neben der Natur gibt es auch Bauwerke zu bewundern: ein Mausoleum, das Bara-Gumbad und das Sheesh-Gumbad.
Das Taj Mahal von Neu-Delhi
Das Humayun-Mausoleum wird auch das Taj Mahal von Neu-Delhi genannt. Tatsächlich ist es älter als das „große Taj Mahal“ in Agra. Es ist allerdings aus rotem Sandstein gebaut und etwas kleiner. Trotzdem ist es nicht weniger beeindruckend.
Ich empfehle, Neu-Delhi im Herbst oder Frühling zu besuchen, da es dann nicht so viel regnet und nicht so schwül ist. Ich war im August dort und manchmal war die Luftfeuchtigkeit kaum auszuhalten. Trotzdem möchte ich dieses Erlebnis nicht missen.